EDV Sachverständigenbüro Thomas Noone, M. Sc.
Am Köllenholz
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Schadensermittlung - Zwei Beispiele aus der
Praxis
Das erste Beispiel
Aufgrund eines Schwelbrandes bei Bauarbeiten wurde das Rechenzentrum einer
Bundesbehörde mit Ruß verschmutzt. Die Gerätehersteller sahen einen
Totalschaden in Millionenhöhe und den Verfall jeglicher Gewährleistung.
Sie können sich das Dilemma der
Verantwortlichen bestimmt vorstellen:
Wie soll man das Rechenzentrum sicher weiterbetreiben, wenn doch
ein
Totalschaden vorliegt?
Müsste nicht alles stillgelegt werden, um eine Migration auf neue Geräte nicht
zu gefährden?
Wie hoch ist denn der Schaden – ist vielleicht doch noch etwas zu retten?
Daraufhin hat man mich hinzugezogen:
Meine erste Handlung bestand darin, das Ausmaß des Schadens
festzuhalten. Dabei wurden sämtliche Geräte anhand einer Inventarliste
katalogisiert und deren Existenz zum Zeitpunkt des Schadens für die
Versicherungen bestätigt.
Danach suchte ich für den Auftraggeber einen öffentlich bestellten und
vereidigten Chemiker, welcher Proben entnahm und analysierte,
daraus den zu erwartenden Schadensverlauf ableitete und geeignete
Reinigungsmethoden nannte.
Aufgrund des chemischen Gutachtens wurden erfahrene
Spezialreinigungsfirmen kontaktiert.
Das Ergebnis:
In meinem abschließenden Gutachten kam ich zu dem Schluss, dass die Geräte des
Rechenzentrums durch diese Maßnahmen keine nachweislichen Schäden
davontragen würden. Dieser Meinung schlossen sich die Hersteller letztlich an,
so dass schnell und kostengünstig der „Totalschaden“ vermieden wurde.
Stellen Sie sich vor, welche Kosten auf Betreiber und
Versicherungen zugekommen wären ohne das Hinzuziehen eines öffentlich
bestellten und vereidigten Sachverständigen. Wobei es in solchen Fällen nicht
nur um irgendeine weitere Meinung geht. Es ist die besondere Bedeutung der
öffentlichen Bestellung und Vereidigung, welche für die manchmal notwendige
Einsicht aller Beteiligten sorgt.
Das zweite Beispiel
In einem universitären Rechenzentrum brach nachts der Doppelboden ein, und zwei
Server-Schränke mit ca. 20 Servern und insgesamt über 70 Festplatten in
RAID-Arrays stürzten im laufenden Betrieb einen halben Meter tief auf Beton,
fielen dabei nach vorne und demolierten umstehende Geräte und Tische - ein
spektakuläres Bild der Verwüstung!
Bereits am nächsten Tag wurde der Boden zunächst von einem öffentlich bestellten
und vereidigten Sachverständigen für Böden begutachtet, danach wurde der
äußerliche Schaden an der Hardware von mir dokumentiert. Der Hersteller hatte
inzwischen den Verfall der Garantie bestätigt und die Kosten für Ersatzgeräte
auf mehrere Millionen Euro beziffert, bei Lieferzeiten von
mehreren Tagen bis
Wochen. Die Anwender konnten jedoch nicht so lange warten, da wichtige
Forschungsarbeiten kurz vor dem Abschluss standen.
Da mir nach dem Aufrichten der jeweils eine halbe Tonne wiegenden
Server-Schränke auffiel, dass die eigentlichen Server durch eine "Knautschzone"
der Schränke keinerlei äußere Schäden aufwiesen, wurde die neuerliche
Inbetriebnahme der Geräte vorgeschlagen - zunächst ohne, dann mit Festplatten.
Unter meiner Aufsicht und von mir dokumentiert, wurden die Server über Nacht
systematisch einzeln in Betrieb genommen und ersten Tests unterzogen. Dabei gab
es keinen einzigen Ausfall an Hardware zu verzeichnen. Lediglich einem Server
musste seine letzte Sicherung aufgespielt werden, weil dessen Platten beim
Aufprall gerade geschrieben hatten.
Nach dieser erfolgreichen Nachtaktion habe ich in meinem Gutachten ein Verfahren
aufgezeigt, um mit der Bevorratung von ausfallkritischer Hardware etwaigen
Langzeitfolgen zu begegnen. Nach einem Wochenende mit Stresstests konnten die
Server - wenn auch in verbeulten Schränken - wieder in Betrieb genommen werden.
Sie können mich im Schadensfall gerne anrufen.